Partner ist Flugbegleiter – Partnerschaft mit Flugbegleiterin
Im Internet finden sich diverse Seiten zum Thema Flugbegleiter*In. In diesem Beitrag möchte ich zum Thema Partnerschaft mit einer Flugbegleiterin schreiben. Das Hauptfragen dieses Beitrags lauten: Hat meine Partnerin als Flugbegleiterin genug Zeit für Familie und Beziehung? Ist mein Partner als Flugbegleiter zu viel unterwegs?
Flugbegleiter – Job und Partnerschaft
Die Terminkalender von Flugbegleitern variieren, aber es ist schon so dass derjenige, der sich auf eine Beziehung mit einer Stewardess oder einem Steward einlässt, damit leben können muss, dass für die Beziehung ein paar Tage „fehlen“ (10-15 im Schnitt). Das kann von Monat zu Monat unterschiedlich sein. Der bange Blick auf den Terminkalender des oder der Liebsten ist daher verständlich. Dennoch: Es ist mit Sicherheit ein Unterschied, ob jemand Kurz- und Mittelstrecke oder eben Langstrecke fliegt. Es kommt auf die Häufigkeit sogenannter mehrtägiger „Umläufe“ an. Nicht selten ist auch, dass zwar viel geflogen wird, der Partner oder die Partnerin aber Abends heim kommt, also nicht mehrere Tage abwesend ist.
Die Frage müsste übergeordnet lauten, wie mit den beruflich bedingten Abwesenheitszeiten umgegangen wird und ob es eine gute Balance zwischen Beziehung und Familie einerseits und der Freude am Beruf andererseits geben kann.
Flugbegleiterin und Beziehungsstart
Für manche Partner ist dies in der Startphase der Partnerschaft eher ein Problem, für andere dann, wenn es darum geht, die Beziehung zu festigen und ein geregeltes Leben mit Häuslichkeit und Verlässlichkeit aufzubauen. Es gehört viel Vertrauen dazu und eine Portion Selbstbewusstsein, sich nicht irgendwann in der Rolle des oder der ständig zurückgelassenen Person zu sehen, weil gerade wieder der Job über den Lüften ruft. Es empfiehlt sich, hier genau hinzusehen. Welche Gefühle habe ich hierzu? Wer bestimmt die Beziehung? Bestimmen meint hier auch, Zeitfenster anbieten zu können in denen die Partnerschaft in Ruhe und Alltäglichkeit gelebt werden kann und in welchen Zeiten eben auch nicht. Das kann für manchen „Bodenpartner“ doch auch ein starkes Stück Dominanz bedeuten, mit dem er zurecht kommen muss.
Überhaupt sollten Sie sich die Frage stellen, inwieweit Sie als Beziehungstyp Freiräume geben können. Die Kunst besteht darin, die Zeit des Alleinseins positiv zu nutzen und zu gestalten, an sich und der Partnerschaft mit sich selbst zu arbeiten. Eine gewisse Sehnsucht gehört hier dazu und kann, gut erlebt, auch ein dynamischer Motor für ein besonders gelingendes Beziehungsleben sein. Sicherlich besteht nicht die Gefahr, ständig aufeinander zu hocken und ein gewisses Kontingent an Reiz und Spannung innerhalb der Partnerschaft zu schnell zu verspielen. Wie ich also die Zeit der Abwesenheit werte, ob gegen mich, oder als Zeit sehnsüchtiger Erwartung, die ein Wiedersehen versüßt, darauf kommt es an.
Wertschätzung für den zurückbleibenden Partner
Wichtig ist auch, Wertschätzung für das Zurückbleiben zu erhalten und genug Möglichkeiten, dann selbst, die Beziehung mitzubestimmen und zu gestalten. Auch eine Portion Vertrauen braucht es. Man muss die Abwesenheitszeiten aushalten. Zudem muss man auf die Liebe und Treue des/der Partner*In vertrauen. Insbesondere dann, wenn man gerade von Berufs wegen räumlich getrennt ist. Ich rate betroffenen Paaren, baldmöglichst über diese Herausforderungen miteinander zu sprechen.
Ich vermute, dass je fester und sicherer sich die Beziehung anfühlt, es desto mehr möglich ist, die Abwesenheit des Partners, der Partnerin, eher als Zeit für sich, für Rekreation und für die freudige Erwartung zu sehen.
Für viele Partnerinnen und Partner sind es besonders die Zeiten der Übergänge, die Schwierigkeiten bereiten: von null auf hundert oder umgekehrt. Die Situation der Abschiede gilt es zu meistern und mit viel Achtsamkeit und Liebe auf gegenseitige Bedürfnisse zu hören. So ist es verständlich, dass ein Flugbegleiter, der nach einem 5-Tages-Umlauf nachts landet und zurückkommt, erst einmal nur erschöpft und müde ist. Da ist es außerdem klar, dass er sich erst einmal akklimatisieren muss und Ruhe braucht. Andererseits kann ein freudiges Wiedersehen am Flughafen, das gemeinsame Einkuscheln ohne viele Worte etwas wunderschönes sein. Gegenseitige Rücksichtnahme ist erforderlich.
Eine Idee, die ich gerne mitgebe, ist die Aufforderung gut zu kommunizieren. Man kann als Paar durch viele kleine Details eine liebevolle Nähe aufbauen. Über jede Distanz hinweg! Das sind kleine Chats, SMS Nachrichten, ein Internet-Anruf aus dem Hotel, Emails und Telefonate. Nicht selten sind es kleine Mitbringsel, die eine Flugbegleiterin eingepackt hat um ihren Liebsten zu Hause zu überraschen. Andere wiederum haben ihren Partner als Hintergrundbild auf dem Handy verewigt, tragen ein Foto bei sich; ganz zu schweigen von der Möglichkeit, selbst mit auf Reisen zu gehen.
Flugbegleiter – Festigung der Beziehung
Dass Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter in Hotels, untereinander oder mit dem Piloten, sexuelle Abenteuer erleben ist ein gängiges Klischee. Wer hier eifersüchtig ist oder verunsichert, sollte diese Ahnung rechtzeitig zu Beziehungsbeginn aufgreifen und gründlich ansprechen. Gemeinsam kann überlegt werden, wie diesen verunsichernden Gedanken entgegen gesteuert werden kann. Alles, was zur Festigung der Beziehung dient, darf versucht werden. Je besser Sie aber Ihren neuen Partner, ihre neue Partnerin kennen, desto besser können Sie einschätzen. Dann darf erneut gefragt werden: Ist sie, ist er, ein Typ für das Fremdgehen?