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Foto: Angst vor Sex – Sexuelle Aversion

Angst vor Sex – Sexuelle Aversion

Angst vor Sex – Sexuelle Aversion

Angst vor Sex – Sexuelle Aversion: Es ist gar nicht so leicht, Angst vor Sex genau zu bestimmen. Es geht um Menschen, die Furcht, Ekel und starke Abneigung gegenüber Sex entwickelt haben. Mitunter besteht bei (beginnendem) sexuellem Kontakt eine regelrecht phobische Angst. Betroffene leiden gegebenenfalls unter einer sogenannten Sexuellen Aversion. Der Begriff Aversion kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Abneigung.

Das Thema Sex ist also mit starker Abneigung, mit Angst, mit Furcht oder Ekel besetzt. Obgleich man sich vielleicht – scheinbar paradoxerweise – auch Intimität und sexuellen Kontakt mit der*dem Partner*in wünscht, ist dieses Thema aber mit Widerstand und Angst besetzt. Typische Angstreaktionen bis hin zur Panik werden mit der Sexualaversion assoziiert. Die Angst mag sich entweder grundsätzlich auf alle sexuellen Inhalte beziehen. Gegebenenfalls fokussiert sie aber auch nur bestimmtes sexuelles Tun (mit einer*einem Partner*in) oder bestimmte sexuelle Situationen.

Unverständnis und mangelndes Mitgefühl in der Paarbeziehung

Es ist bedauerlich, wenn etwa aus Unverständnis, aus Frustration oder aus mangelndem Mitgefühl, ein*e Sexualpartner*in wenig oder gar nicht auf diese Angst eingehen möchte. Vielleicht besteht aber auch eine Hilflosigkeit – für beide Partner*innen –, wie mit der Angst und Abneigung vor Sex umgegangen werden soll. Vielleicht überschreitet man miteinander aber auch Grenzen, ohne böse Absicht, weil man sich zu viel zutraut, sich verpflichtet fühlt, Angst vor einem drohenden Beziehungsaus hat, oder weil man eigene Grenzen und die des Gegenübers gar nicht (er)kennt.

Vielleicht meidet man Sex aber auch insgesamt, das heißt man geht in die Vermeidung als vermeintlicher Bewältigungsstrategie. Die Konfrontation mit Sex und sexueller Intimität wird vermieden, die unerfüllte Sehnsucht, oder der Druck, doch einen Beziehungssex pflegen zu sollen, bestehen gegebenenfalls aber weiter. Ein Leidensdruck besteht zudem vielleicht auch für die*den nicht unmittelbar aber mittelbar von der Sexualaversion betroffene*n Partner*in.

„Sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung“ (ICD-10 F52.1)

Der Internationale Katalog der WHO über Krankheiten und psychische Störungen (ICD-10) listet im Kapitel für psychische Störungen unter F52.1 die „Sexuelle Aversion oder mangelnde sexuelle Befriedigung“ auf. Für das Vorliegen der „Sexuellen Aversion“ als einer Störung der sexuellen Appetenz (des sexuellen Wollens) müssen bestimmte – hier nicht eigens aufgeführte – Kriterien erfüllt sein. In der ICD-11 (der Nachfolgerin der ICD-11) wird diese Störung übrigens vermutlich unter die phobischen Angststörungen eingereiht werden.

Zunächst sollte ärztlicherseits abgeklärt werden, ob medizinische Ursachen für die gezeigten Symptome bestehen. Liegen psychische belastende Vorerfahrungen (gegebenenfalls auch Psychotraumata vor), ist abzuklären, inwieweit hierzu eine eigene und spezifische Psychotherapie indiziert ist.

Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Abklärung und Behandlung. Dieser Beitrag stellt keine Beratung und keine Therapie dar. Er soll nicht in selbstdiagnostischer Absicht genutzt werden. 

Mehr zum Thema Paarbeziehung und Sexualität finden Sie hier: Blog.

Dipl.-Theol. Ferdinand Krieg. Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie.
Absolvierte Weiterbildungen: Systemische Therapie und Beratung (SG). Systemische Paartherapie (SIH). Sexualtherapie (DGfS).

Mitglied der Systemsichen Gesellschaft (SG) und der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS). Derzeit im Masterstudium der Sexologie. 

Ferdinand Krieg

Dipl.-Theologe | Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie
Weiterbildungen in Systemischer Therapie und Beratung: Systemischer Paartherapeut (SIH) | Systemischer Therapeut und Berater (SG) | Sexualtherapie (DGfS).

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