Libidodiskrepanz bei Paaren – Paarkonflikt zur Häufigkeit von Sex
Libidodiskrepanz bei Paaren – Paarkonflikt zur Häufigkeit von Sex
Libidodiskrepanz bei Paaren – Paarkonflikt zur Häufigkeit von Sex? Vielleicht stellt ein*e Sexualberater*in auch diese Frage: Sie haben sicherlich gute Gründe, mit ihrer*ihrem Partner*in keinen Sex mehr zu machen. Welche sind das?
Häufigkeit von Sex als Konflikt – Wie sich vielleicht die weniger wollende Person fühlt
Wie muss sich wohl eine Person angesichts einer Libidodiskrepanz in einer Paarbeziehung fühlen, wenn sie weniger oder keinen Sex mehr mit einer*einem aber noch begehrenden Partner*in macht? Vielleicht gibt es Scham oder die Annahme, dass ein weniger oder so nicht Wollen per se — nicht nur von der*dem anderen Partner*in, sondern auch von der*dem Therapeut*in / Berater*in als defizitär und falsch beurteilt werden könnte – nicht in Ordnung ist. Sozusagen als ob die*der mehr Wollende richtig, die*der weniger Wollende falsch sei.
Gute Gründe, weniger Sex zu wollen?
Dabei mag es gute Gründe für die weniger wollende Person geben, etwa mit Blick auf eine mangelnde Beziehungsqualität. Zu nennen sind auch eine fehlende emotionale Verbundenheit. Vielleicht geht es auch um als trennend empfundene zwischenmenschliche psychische Verletzungen? Oder um eine zurückliegende Kritik am vollzogenen Sex usw.? Man darf würdigen, dass es eben gute und nachvollziehbare Gründe gibt, weniger oder keinen Sex mit einer*einem Partner*in zu wollen. Gute Gründe für einen Rückgang oder einen Verlust an partner*inbezogenem Sexualverlangen gibt es viele. Das gilt auch mit Blick auf Partnerschaft und soziale Situation.
Frustration, emotionale Kränkung und Selbstzweifel
Es mag als emotional kränkend empfunden werden und frustrierend sein, viele Körbe erhalten zu haben. Insofern ein eigenes Selbstwertgefühl und die eigene Identität als sexuelle Frau, als sexueller Mann, als sexueller Mensch daran gekoppelt sind, ein*e gute und erfolgreiche Verführer*in zu sein, hegen von Abweisungen Betroffene vielleicht Selbstzweifel. An anderer Stelle dann liebevoll im Kontakt mit einer*einem Partner*in zu sein, die*der zuvor abgewiesen hat, fällt vielleicht schwer. Es wäre nicht verwunderlich, wenn über kurz oder lang die Strategie eines emotionalen Rückzugs aus der aktiven Beziehung geschieht.
Auch für die*den andere*n Partner*in mag es frustrierend sein, vielleicht auch Schuldgefühle evozieren, die*den Partner*in unter dem ausbleibenden Sexualleben leiden zu sehen.
Libidodiskrepanz bei Paaren – Gar keine Intimität mehr?
Ein eingestelltes Sexualleben in einer Paarbeziehung muss aber nicht mit einem insgesamten Verlust an Intimität und zärtlicher Zweisamkeit einhergehen. Gleichwohl könnte ein*e Partner*in aber nichterotische Intimität vermeiden, um nicht unerfüllt zu begehren. Die*der andere Part*in könnte nichtsexuelle Intimität vermeiden. Vielleicht hat sie*der Sorgen vor Überschreitungen des Gegenübers über eine mehr oder weniger kommunizierte Grenze zur Erotik hin.
Wichtige Abgrenzung
Eine Unterscheidung wäre auch, ob sich das Nichtwollen nur auf die*den Partner*in bezieht, nur auf eine bestimmte Art und Weise Sex zu machen oder ob der Rückgang oder Verlust von Verlangen generalisiert ist usw. … Wichtig ist es, mittels ärztlicher Untersuchung organische oder substanzinduzierte Gründe abzuklären; auch, ob ein Rückgang oder Verlust von Libido mit einer psychischen oder psychosexuellen Störung assoziiert wird.