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Foto: Unpassende Muster und Verstrickungen in Beziehungen

Unpassende Muster und Verstrickungen in Beziehungen

Unpassende Muster und Verstrickungen in Beziehungen

Unpassende Muster, ungute Beziehungsmuster und Verstrickungen zwischen Partner*innen sind mitunter Anlaß für Paare, vielleicht auch nur für eine*n Partner*in, etwas an der Beziehung ändern zu wollen. Nicht selten dann, wenn ein bisheriges Zusammenspiel, ein bestimmtes Miteinander zu viele Kosten verursacht. Möchte mindestens ein(e) Partner*in einen (zu) hohen Preis nicht mehr bezahlen, funktioniert das Zusammenspiel nicht mehr.

Vielleicht hat zu Beginn alles soweit zusammen gepasst. Man hat es miteinander in den jeweiligen Rollen ausgehalten, und mehr noch, auch gut gefunden. Kommt es aber zu Veränderungswünschen, zu Weiterentwicklungen, oder der Einsicht, dass ein Preis zur Aufrechterhaltung der Verstrickung zu kostspielig ist, fängt es an zu knirschen.

Man überprüft und hinterfragt nun bisherige Muster und Verstrickungen auf ihre Passung hin. Vielleicht merkt man auch erst einfach, dass etwas so nicht mehr stimmig ist, man es so nicht mehr sondern nun anders will: für sich oder die/den Partner*in. Man will bei sich etwas verändern, oder man möchte die/den Partner*in verändern.

Veränderungswünsche bringen das Zusammenspiel ins Wanken

Menschen verhalten sich dabei unterschiedlich, mitunter vielleicht auch abhängig und unsichere, was eigene Entscheidungen angeht. Das Versorgen oder Entscheiden, wird dem bewunderten Partner*in überlassen, man delegiert regelrecht.

Der/die Partner*in genießt vielleicht soviel Zutrauen und Bewunderung, um nicht auch Überhöhung zu sagen, und lässt sich diesen Umstand gefallen. Möchte nun er selbst einmal sich anlehnen und angesichts der Stärke und Entscheidungsfreude des bislang abhängigen und ängstlichen Parts ausruhen und die Führung abgeben, passt das Zusammenspiel nicht mehr.

Ähnlich verhält es sich, wenn der abhängig oder unsichere Part selbst in Verantwortung gehen will. Und wenn er dann auch noch Bewunderung dafür genießen möchte. Auch dann knirscht es und das bisherige Zusammenspiel passt so nicht mehr.

Kollusionsmodell nach Jürg Willi

Das Kollusionsmodell (von lateinisch: colludere – zusammenspielen) ist, im Rückgriff auf H. Dicks, zentral im Werk des Schweizer Psychiaters und Paartherapeuten Jürg Willi. Es beschreibt, wie zwei Partner*innen innere ungelöste Konflikte auf den/die jeweils andere(n) Partner*in auslagern. (Zum Kollusionsmodell vgl. Willi, Jürg: Die Zweierbeziehung […]. Reinbek bei Hamburg 1975 (div. Auflagen, hier vermutlich 1981), u. a. S. 47ff.)

Die eigene Dominanz und Führungsstärke wird beispielsweise delegiert. Und umgekehrt werden emotionale und strategische Bedürftigkeit und ein Bewundern an die/den andere(n) Partner*in ausgelagert. Ein typisches Beispiel wäre hier z.B. ein(e) selbstverliebte(r) Partner*in im Zusammenspiel mit einer/einem unsicher sich anlehnenden Partner*in. Was ist nun, wenn ein(e) Partner*in für sich oder das Gegenüber eine Weiterentwicklung  wünscht, z.B. auch einmal Bewunderung ernten möchte, selbst nicht immer stark sein will, sondern anlehnungsbedürftig Geborgenheit sucht? Dann passt das bisherige Zusammenspiel nicht mehr.

Weitere Artikel zu den Themen Paarbeziehung und Sexualität: Blog.

Ferdinand Krieg

Dipl.-Theologe | Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie
Weiterbildungen in Systemischer Therapie und Beratung: Systemischer Paartherapeut (SIH) | Systemischer Therapeut und Berater (SG) | Sexualtherapie (DGfS).

Prenzlauer Promenade 190, 13189 Berlin
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