Sexualevaluation – Wer bin ich sexuell?
Veröffentlicht in Paarbeziehung

Sexualevaluation – Wer bin ich sexuell? Diese Frage mag Singles und Partner*innen vielleicht beschäftigen. Aber auch Partner*innen fragen einander: Wer bist du? Mit wem habe ich es zu tun? Was darf ich erwarten? Nicht nur in Krisenzeiten, sondern vielleicht auch bei der Paarwerdung oder einfach im Sinne einer Zwischenbilanz, kommen diese Fragen auf.
In meiner Arbeit mit Sexualberatung in Berlin erlebe ich, dass solche Fragen von Menschen gestellt wird. Dazu besteht auch in einer Sexualevaluation die Erlaubnis. Es ist erlaubt, innezuhalten und die eigene sexuelle Lerngeschichte, die eigenen Bedürfnisse und Ressourcen in der Beratung zu reflektieren. Wer bin ich sexuell? Diese Frage mag Singles einfach so beschäftigen. Aber auch Partner*innen fragen einander: Wer bist du? Mit wem habe ich es zu tun? Was darf ich erwarten? Nicht nur in Krisenzeiten, sondern vielleicht auch bei der Paarwerdung oder einfach anlässlich einer Zwischenbilanz innerhalb einer Beziehung.
Sexualevaluation nach Sexocorporel
Wie wir sexuell handeln, welche Emotionen wir bei Sex empfinden, welche gedanklichen Annahmen wir über Sex haben (kognitive Ebene) und auch wie wir Sex in Beziehung nutzen, das sind Fragestellungen, die in einer Sexualevaluation gestellt werden dürfen dürfen.
Ich biete in Berlin interessierten Einzelpersonen, die sich und ihr Sexualleben reflektieren möchten, eine solche Sexualevaluation an. In einer solchen Beratung besteht die Einladung, eine individuell sexuelle Lerngeschichte anzuschauen und im Gespräch zu reflektieren. Dabei greife ich insbesondere auf das körper- und lernorientierte Sexualberatungsverfahren Sexocorporel nach Jean-Yves Desjardins (1931 – 2011) und auf eine Perspektive aus der Sexologie zurück.
Das Angebot einer solchen Evaluation richtet sich als sexualberaterisches Angebot an Einzelpersonen (m/w/d), ungeachtet der sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität. Bisexuelle, Lesben, Schwule, trans*Personen und andere queere Menschen aus der LGBTQI-Community sind ausdrücklich herzlich willkommen. Zu einer Sexualevaluation sind aber auch Paare willkommen.
Bereich des praktischen Tuns
Ein besonderes Interesse in der Sexualevaluation liegt auf der Frage, wie für gewöhnlich Sex praktisch vollzogen wird – der Sex mit sich selbst und der Sex in Beziehung –. „Wie erregen sie sich selbst?“ ist dabei eine typische Frage. Ein Erleben des sexuellen Reaktionszyklus (Lust und Erregung in Erregungs-, Plateau-, Orgasmus- und Rückbildungsphase) und vermutete stimulative Fähigkeiten und Kompetenzen sollen in der Evaluation wertgeschätzt werden.
Emotionen im Kontext von Sex
Ein Blick in der Sexualberatung richtet sich auch auf den Bereich der Emotionen, die sexuell und erotisch genutzt werden. Sexuelles Erleben umfasst neben sensorischen Empfindungen auch einen emotionalen Bereich. Angenehme und unangenehme Emotionen begleiten uns vielleicht beim sexuellen Tun (alleine, oder mit der*dem Partner*in). Wir fühlen uns vielleicht mehr oder weniger sicher im Hinblick auf uns selbst als sexuell Handelnde, auf unsere Rolle(n) beim Sex und auf uns als sexuelle Menschen. Vielleicht haben wir einen positiv emotionalen Zugang zu unserem Geschlecht und zu unserem Körper und freuen uns darüber. In diesen Bereich fallen – nach Auffassung des Sexocorporel – auch sogenannte Attractionscodes, emotional gleichsam aufgeladene Begehrensinhalte, die von manchen Menschen als Stimulationsquellen beschrieben werden. Menschen haben vielleicht einige wenige und sehr eng gefasste Attractionscodes, bei anderen steht möglicherweise eine Vielzahl von Anziehendem als Stimulationsquellen zur Verfügung.
Kognitive Annahmen zu Sex und Sexualität
Der Bereich der Kognitionen (Werte, Annahmen, Vorurteile, Haltungen, Gedanken) ist ebenfalls Bestandteil der Sexualevaluation. Ebenso wie unser sexuelles und erotisches Tun in Liebes- und Paarbeziehung, oder eben schlicht in sexuellen Kontakten mit Sexualpartner*innen. Im Laufe unseres Lebens, vielleicht schon durch unsere Eltern, durch kulturelle, religiöse und gesellschaftliche Annahmen, haben wir möglicherweise zum Beispiel das Ein oder Andere an Ge- oder Verboten über Sex gehört und uns ggf. auch zu eigen gemacht.
Ebene von Liebes- und Sexualbeziehung
Hier richtet sich der Blick in der Sexualberatung auf vermutete Kompetenzen und Ressourcen, sexuelles Können in eine Beziehung beziehungsweise in Sexualkontakte zu integrieren. Voraussetzung zur Teilnahme an der Sexualevaluation ist nicht, derzeit in einer Paar- oder Sexualbeziehung zu sein. Auch Erlebtes aus früheren Sexualkontakten aber auch aus der liebevollen Beziehung zu sich selbst darf vorgetragen werden.
Sexualevaluation – Wer bin ich sexuell?
Der Fokus der Sexualevaluation richtet sich zuallererst auf vermutete Kompetenzen und Ressourcen, auf das, was im Laufe des Lebens, was vielleicht im Verlauf der bisherigen sexuellen Lerngeschichte an Fähigkeiten und möglicherweise als Erfahrungsschatz angesammelt wurde. Es besteht die Einladung hier wertschätzend innezuhalten und das, was vielleicht bereits ist, in den Blick zu nehmen. Insofern sexuelles Lernen – nach Annahme des Sexocorporel – ein lebenslanges Lernen sein darf, tauchen vielleicht auch Fragen auf, was im Weiteren noch hinzugelernt, erlebt und erfahren werden soll und darf.
Natürlich lässt sich die Frage „Wer bin ich sexuell?“ in einer Sexualevaluation nicht zureichend beantworten. Eine solche Beratung ist eine Spurensuche, eher ein Versuch zur Momentaufnahme oder Zwischenbilanz. Es ist erlaubt, die Frage „Wer bin ich sexuell?“ lebenslang immer wieder neu zu stellen.
Es steht jedem Menschen frei, Interesse an der eigenen Sexualität und dem eigenen sexuellen Tun zu haben, diese Seite menschlicher Existenz würdigend und wertschätzend in den Blick zu nehmen. Wir sind ja gerne alles mögliche: Berufstätige, Eltern, Ehe- und Beziehungspartner, Individuen … aber wir sind eben auch sexuelle Wesen. Die Sexualevaluation ist als Einladung gedacht, innezuhalten und das eigene erotische und sexuelle Sein fragend und beobachtend, aber auch mit Wohlwollen zu betrachten. Dabei stehe ich Ihnen mit einer Perspektive aus Sexualberatung, Sexualtherapie und Sexologie zur Seite.
Wichtiger Hinweis: Wichtige medizinische Aspekte sind außerdem mit einer Ärztin, einem Arzt abzuklären. Psychische Probleme, die ein Sexualleben beeinflussen, sind in einem Gespräch mit einer in der Psychotherapie tätigen Fachperson abzuklären.
Die oben beschriebene nichtheilkundliche Sexualevaluation ist nicht störungsorientiert sondern als gesprächsbasierte Beratung konzipiert. Sie verläuft Hands-off (ohne Berührungen) und man ist selbstverständlich bekleidet. Sie bestimmen über den Inhalt und Verlauf der Evaluation mit. Es ist in Ordnung, wenn sie Fragen nicht beantworten oder ein Thema eingrenzen möchten.
Angebot an Sexualtherapie in Berlin
In Berlin arbeite ich als Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie und Sexualtherapeut nach einem Systemischen sowie lern- und erfahrungsorientierten Ansätzen – in Einzel- und Paargespräche in Berlin Pankow.
Ich habe das Sexualtherapie-Curriculum der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) absolviert, deren Mitglied ich bin. Mitgliedschaften bestehen zudem in der Systemischen Gesellschaft (SG) und im Fachverband Sexologie Schweiz (FSS). Derzeit befinde ich mich berufsbegleitend im Masterstudium der Sexologie an der Hochschule Merseburg.
Ausführliche Informationen zu meinem Angebot an Sexualtherapie finden Sie hier: Sexualtherapie. Bitte beachten Sie: Meine Angebote richten sich an Selbstzahler*innen. Es besteht keine Möglichkeit einer Abrechnung mit einer gesetzlichen Krankenversicherung. Meine Angebote ersetzen keine ärztliche oder psychiatrische Abklärung und Behandlung.