Ist das normal, was ich sexuell will?
Veröffentlicht in Paarbeziehung, Sex und Sexualität
Ist das normal, was ich sexuell will? Diese Frage höre ich in meiner Sexualtherapie in Berlin häufig – sowohl von Betroffenen selbst als auch von Partner*innen. Dahinter stehen oft Unsicherheit, Scham oder Schuldgefühle.
In der Sexualtherapie berichten Menschen von spezifischen Vorlieben oder sexuellen Präferenzen – manchmal auch von Fetischen. Häufig sind diese mit Scham verbunden, besonders wenn Fantasien oder Praktiken schwer mitzuteilen sind. Konflikte entstehen, wenn Sexualität nur in einer bestimmten Form erlebt werden kann, etwa mit Objekten (z. B. Schuhe, Strümpfe, Kleidung) oder in eng festgelegten Rollenspielen. Für Partner*innen ist das womöglich herausfordernd – vor allem, wenn sie sich ausgeschlossen fühlen.
Manchmal berichten Betroffene, dass nur ein ganz bestimmter Stimulus Lust und Erregung auslöst. Für sie wird Sexualität fast ausschließlich an ein Thema oder Szenario gebunden – Partner*innen fühlen sich dann bisweilen zweitrangig oder ausgeschlossen.
Paarkonflikte zu sexuellen Wünschen
Auch weniger „extreme“ Vorlieben führen vielleicht zu Konflikten – etwa wenn Sexualität nur mit bestimmten Objekten (z. B. Schuhe, Strümpfe, Fetischkleidung) oder in klar festgelegten Rollenspielen möglich ist. Diese Fixierung wird von Betroffenem wie auch für Partner*innen mitunter als herausfordernd erlebt.
Viele Menschen sind zunächst verunsichert, wenn sie (vermeintlich) ungewöhnliche Fantasien bei sich entdecken. Dabei sind Fantasien ein normaler Stimulus für Lust und Erregung. Die eigentliche Frage ist oft: Will ich das für mich behalten, oder möchte ich es in die Realität umsetzen?
Herausforderungen und Chancen bei Betroffenen und Partner*innen?
Werden solche Wünsche in einer Paarbeziehung sichtbar, kann dies eine Belastung sein. Oft entstehen Sprachlosigkeit, Unsicherheit oder Konflikte: Wie können beide Partner*innen mit unterschiedlichen Bedürfnissen umgehen? Gibt es einen gemeinsamen Weg, Sexualität zu gestalten? Beispielsweise wäre es denkbar, in einer Paarsexualtherapie nach Verständnis füreinander zu suchen, Grenzen zu benennen und nach einer veränderten Kommunikation zu fragen – nach respektvollen Gesprächen über Bedürfnisse, Grenzen und mögliche gemeinsame Wege.
Ist das normal, was ich sexuell will?
Grundsätzlich gilt: Solange einvernehmlich handelnde Erwachsene beteiligt sind und niemand Schaden nimmt, ist Vielfalt in der Sexualität kein Problem. Was für die einen ungewöhnlich wirkt, ist dem Erleben anderer nach womöglich selbstverständlich und erfüllend.
Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und stellt keinen individuellen therapeutischen Rat dar. Er ersetzt keine ärztliche und psychiatrische Abklärung und Behandlung sowie keine Psychotherapie.
Hier finden sie weiterführende Informationen über mein Angebot an Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz in Einzeltherapie und Sexualtherapie.